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Die LUBW Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg hat den Wärmebedarfsatlas weiterentwickelt und stärker an den tatsächlichen Wärmeverbrauch in Wohngebäuden angepasst. Die Berechnungsmethode berücksichtigt nun das typische Verbraucherverhalten und die tatsächliche Wohnfläche vor Ort. Damit hat die LUBW das Informationsinstrument für Planer und kommunale Entscheidungsträger entscheidend verbessert.

Der Wärmebedarfsatlas vermittelt Interessierten einen Eindruck davon, wie hoch der Wärmebedarf für Wohngebäude in Gemeinden oder einzelnen Stadtteilen ist. Er zeigt auch auf, wo es Potenziale für Wärmenetze gibt, die effizient und langfristig die Verbraucherinnen und Verbraucher mit Wärmeenergie versorgen können. Der Atlas ist ein guter Einstieg, um energetische Quartierskonzepte und konkrete Sanierungsplanungen zu entwickeln. Der Wärmebedarfsatlas ist Bestandteil des Energieatlas Baden-Württemberg.

Die erhöhte Genauigkeit im Wärmebedarfsatlas wurde durch Anpassungen in der Berechnungsmethode erreicht: Erstens wurden die gebäudetypischen Wärmekennzahlen an das praxisnahe Verbrauchsverhalten angepasst. Auf diesen Kennzahlen beruht die Berechnung. Bisher basierten diese auf einem streng normierten Verfahren. Die hier definierten Rahmenbedingungen führten häufig zu deutlich überhöhten Wärmebedarfswerten. Zweitens floss nun die tatsächliche Wohnfläche der Gebäude in die Berechnung ein. Auch das führt zu einer genaueren Wärmebedarfsermittlung. In der früheren Version wurde mit einer festen Wohnfläche gerechnet, die auf gebäudetypischen Beispielgebäuden basierte.

Im Wärmebedarfsatlas wird der Wärmebedarf der Wohngebäude unter Berücksichtigung der im Baujahr geltenden Wärmedämmvorschriften publiziert. Zusätzlich wird auch der Wärmebedarf angezeigt, der nach einer Sanierung erreicht würde. Dafür wurde bei der Sanierung der geforderte gesetzliche Mindeststandard angenommen. Es wird also beispielsweise berücksichtigt, welcher Wärmebedarf noch besteht, nachdem der Dachboden, die Kellerdecke und die Außenwände gedämmt wurden und die Fenster über eine Zwei-Scheiben-Wärmeschutzverglasung verfügen.

Für das verbesserte Informationsangebot flossen Daten von 2,3 Millionen Wohngebäuden aus Baden-Württemberg in das Berechnungsmodell ein. Die Daten wurden anonymisiert, indem die Wohngebäude zu Baublöcken mit mindestens drei Wohngebäuden zusammengefasst wurden.

Der Wärmebedarfsatlas steht im Internet kostenlos bereit unter:
www.energieatlas-bw.de/waerme